Der Echte Che Guevara : Mördern und Sadisten-keinen Persilschein
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Der Echte Che Guevara : Mördern und Sadisten-keinen Persilschein
Geschichte à la Hollywood ist häufig Unsinn, doch die Filmemacher sind gewöhnlich vernünftig genug, Mördern und Sadisten keinen Persilschein auszustellen. Anders jedoch Steven Soderberghs neuer Film über Che Guevara.
Der wahre Che war eine bedeutendere Gestalt als sein fiktionaler Klon, denn er war die Inkarnation dessen, was Revolution und Marxismus im 20. Jahrhundert tatsächlich bedeuteten. Che war kein Humanist. Kein kommunistischer Führer vertrat jemals humanistische Werte. Karl Marx tat es mit Sicherheit nicht. Und ganz im Sinne ihres Gründerpropheten hatten Stalin, Mao und Castro keinen Respekt vor Menschenleben. Auch Che konnte achselzuckend töten. Nach seiner Machtergreifung ließ Che 500 "Feinde" der Revolution hinrichten - ohne Gerichtsverfahren.
Castro, der selbst kein Humanist war, tat sein Bestes, um Guevara zu neutralisieren, indem er ihn zum Industrieminister ernannte. Wie zu erwarten war, erlegte Che den Kubanern eine sowjetische Politik auf: Die Landwirtschaft wurde zerstört, und überall, in der Gegend verstreut, entstanden Geisterfabriken. Es ging ihm nicht um Kubas Wirtschaft oder Bevölkerung: Sein Ziel war die Revolution als Selbstzweck, egal, was dabei herauskam - wie L'art pour l'art, Kunst um der Kunst willen. Dank seiner ideologischen Parolen aber konnte er mehr Menschen töten, als jeder Serienkiller sich träumen lassen könnte - und alles im Namen der Gerechtigkeit. Vor 500 Jahren wäre Che vermutlich einer jener Priestersoldaten gewesen, die im Namen Gottes die Ureinwohner Lateinamerikas ausrotteten. Im Namen der Geschichte betrachtete auch Che Mord als notwendiges Werkzeug einer noblen Sache.
Doch wie wäre es, wenn wir diesen marxistischen Helden anhand seiner eigenen Kriterien beurteilen: Hat er tatsächlich die Welt verändert? Die Antwort ist Ja - aber zum Schlechten. Das kommunistische Kuba, das er schmieden half, ist ein unbestreitbarer und vollkommener Fehlschlag und viel ärmer und unfreier als vor seiner "Befreiung". Der wahre Che Guevara, der den größten Teil seiner Zeit als Castros Notenbankchef mit der Beaufsichtigung von Hinrichtungen verbrachte, hat es verdient, dass man ihn besser kennenlernt. Und falls Soderberghs zweiteiliges Che-Epos ein Kinoerfolg wird, haben seine Geldgeber vielleicht sogar Interesse an einer wahrheitsgetreueren Fortsetzung. Es gibt mit Sicherheit jede Menge Material für "Che: The Untold Story".
Der Autor ist französischer Philosoph und Ökonom
Project Syndicate
Aus dem Englischen von Jan Doolan
Der wahre Che war eine bedeutendere Gestalt als sein fiktionaler Klon, denn er war die Inkarnation dessen, was Revolution und Marxismus im 20. Jahrhundert tatsächlich bedeuteten. Che war kein Humanist. Kein kommunistischer Führer vertrat jemals humanistische Werte. Karl Marx tat es mit Sicherheit nicht. Und ganz im Sinne ihres Gründerpropheten hatten Stalin, Mao und Castro keinen Respekt vor Menschenleben. Auch Che konnte achselzuckend töten. Nach seiner Machtergreifung ließ Che 500 "Feinde" der Revolution hinrichten - ohne Gerichtsverfahren.
Castro, der selbst kein Humanist war, tat sein Bestes, um Guevara zu neutralisieren, indem er ihn zum Industrieminister ernannte. Wie zu erwarten war, erlegte Che den Kubanern eine sowjetische Politik auf: Die Landwirtschaft wurde zerstört, und überall, in der Gegend verstreut, entstanden Geisterfabriken. Es ging ihm nicht um Kubas Wirtschaft oder Bevölkerung: Sein Ziel war die Revolution als Selbstzweck, egal, was dabei herauskam - wie L'art pour l'art, Kunst um der Kunst willen. Dank seiner ideologischen Parolen aber konnte er mehr Menschen töten, als jeder Serienkiller sich träumen lassen könnte - und alles im Namen der Gerechtigkeit. Vor 500 Jahren wäre Che vermutlich einer jener Priestersoldaten gewesen, die im Namen Gottes die Ureinwohner Lateinamerikas ausrotteten. Im Namen der Geschichte betrachtete auch Che Mord als notwendiges Werkzeug einer noblen Sache.
Doch wie wäre es, wenn wir diesen marxistischen Helden anhand seiner eigenen Kriterien beurteilen: Hat er tatsächlich die Welt verändert? Die Antwort ist Ja - aber zum Schlechten. Das kommunistische Kuba, das er schmieden half, ist ein unbestreitbarer und vollkommener Fehlschlag und viel ärmer und unfreier als vor seiner "Befreiung". Der wahre Che Guevara, der den größten Teil seiner Zeit als Castros Notenbankchef mit der Beaufsichtigung von Hinrichtungen verbrachte, hat es verdient, dass man ihn besser kennenlernt. Und falls Soderberghs zweiteiliges Che-Epos ein Kinoerfolg wird, haben seine Geldgeber vielleicht sogar Interesse an einer wahrheitsgetreueren Fortsetzung. Es gibt mit Sicherheit jede Menge Material für "Che: The Untold Story".
Der Autor ist französischer Philosoph und Ökonom
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